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Wenn die H4 Glühlampe eines Frontscheinwerfers defekt ist, stellt sich die Frage, ob hierbei wieder gegen eine normale oder vieleicht eine Spezialllampe ausgetauscht wird.

Im Angebot sind dabei z.B. Lampen (55 / 60 Watt) mit dem Zusatz +30% oder sogenannte "BlueLight", aber auch welche mit 100 Watt.

Von den 100 Watt-Birnen ist auf jeden Fall abzuraten, da sie zum einen keine StVZO Zulassung haben, (Nur für Rallyeinsatz oder landwirtschaftliche Fahrzeuge) zum anderen ziehen diese im Betrieb fast die doppelte Ampèrezahl durch die (auf 60 Watt ausgelegten) Kabel, was durchaus zu einem Kabelbrand führen kann. Des weiteren kann eine 100-W-Glühlampe durch die höhere Hitzeentwicklung den Reflektor und/oder die Streuscheibe zerstören.

+30% - H4 Glühlampen mit verbesserter Lichtleistung
H4+30% Glühlampe mit Schutzgasfüllung. Bei diesem Glühlampentyp ist die Glühwendel dünner, dadurch kann sie heisser betrieben werden. Durch die höhere Temperatur ergibt sich eine höhere Leuchtdichte und der Reflektor kann mehr Licht in die sicherheitsrelevanten Zonen transportieren. Diese Glühlampen können anstelle der bisherigen Lampen verwendet werden und sind StVZO zugelassen.

Beim Austausch immer nur paarweise wechseln.

H4

Osram H4+30%


Durch chemische Transporte (meist Jod- oder Bromverbindungen) innerhalb der Glühlampe verbraucht sich der Wolframdraht langsam und begrenzt somit die Lebensdauer. Aus diesem Grund sollten daher etwa alle drei Jahre die Halogenglühlampen ersetzt werden

Pseudo-Xenon-Licht - Was taugen die blauen Birnen zum Nachrüsten?

Im Lichtermeer wollen manche Autobesitzer zeigen, dass ihr Fahrzeug up to date ist. Doch nicht alles, was wie das teure Xenonlicht leuchtet, ist auch Xenon. Da gibt es zum Beispiel das kältere Licht, nämlich ebenfalls aus präparierten Halogenlampen. Doch sie strahlen nur halb so hell wie das Xenonlicht.

Die Frage ist, sind die xenon-ähnlichen H4- Halogenlampen wenigstens besser als die preiswerten normalen - oder sind sie nur ein teurer Verkaufsgag? Zusammen mit dem Lichttechnischen Institut der Universität Karlsruhe wurden drei H4-Lampen getestet. Die Bosch Xenon Blue, die Blue Laser Light und die Philips Vision Plus. Verglichen werden sie mit der normalen H4 von Bosch.

Test:
Die klare Bosch H4 zum Preis von zirka 4,- Euro, wird in einen Serienscheinwerfer eingesetzt. Dann wird das Computerprogramm gestartet. Der Reflektor wird nach europäischer Norm gesteuert. Das heißt, dass die Helligkeit immer in bestimmten Punkten gemessen wird, also die Beleuchtungsstärke 50 Meter vor dem Scheinwerfer und in Augenhöhe des Gegenverkehrs.

Ergebnis: Die normale Referenz-Lampe liegt innerhalb der Norm. Ihre Helligkeit wird mit 100 Prozent festgelegt; in Höhe des Entgegenkommenden ebenfalls mit 100 Prozent.

Test der Speziallampen.

Test: Bosch Xenon Blue, Blue Laser Light und die Philips Vision Plus in der H4-Halogen-Ausführung.

Die Bosch Xenon Blue kostet mit zirka 10,-Euro zweieinhalbmal so viel:
Ergebnis: Man sieht weniger als mit der Vergleichslampe, das einziges Plus ist die geringere Blendung.

Die Blue Laser Light zum Preis von etwa 7,50 Euro:
Ergebnis: Enttäuschend. Doppelte Blendung, jedoch nur halbe Helligkeit für den Fahrer.

Die Philips Vision Plus zum Preis von zirka 10,- Euro.
Ergebnis: Nicht 50, sondern nur 10 Prozent mehr Helligkeit; dafür blendet sie etwas weniger.

Fazit: Die getesteten H4-BlueLight "Speziallampen" sind keine sinnvolle Investition in die Fahrsicherheit. Deshalb der Rat: Wer eine neue Halogenlampe braucht, sollte sich für diejenige entscheiden, die bereits vorhanden war oder eine +30% wählen.

Quelle: ARD Ratgeber AUTO